Halmlängen beim Quaderballenpressen

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Mittwoch, 20. Juni 2012, 16:12 Uhr - 2170 Aufrufe
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Halmlängen beim Quaderballenpressen

Varianten der Strohbearbeitung im Vergleich

 

 

Stroh spielt als Rohstoff sowohl im landwirtschaftlichen als auch im außerlandwirtschaftlichen Bereich eine immer wichtigere Rolle. Unter den Verwendungsformen ist die Nutzung des Strohs als Einstreumaterial in der Tierhaltung immer noch die am weitesten verbreitete. Die Wege und Mittel der Strohzerkleinerung sind seit Jahren ein regelmäßiges Gesprächsthema unter Landwirten. Je nach Tierhaltungsform und –art reichen die Zerkleinerungswünsche von „es sollte fast Mehl sein“ bis „so lang wie möglich“. Gehört man zu denen, die das Stroh in aufgefaserter und damit oberflächenvergrößerter Form verwenden wollen, stellt sich die Frage, auf welchem Weg man dieses erreichen kann:

Es stehen Großballenpressen mit Schneidwerk oder Vorbauhäcksler zur Verfügung, die das Stroh unmittelbar in die gewünschte Zustandsform bringen. Die Halmlängen bei einer Presse mit Schneidwerk liegen zwischen 8mm und 40mm. Die durchschnittliche Halmlänge bei einer Presse mit halbem Messersatz liegt bei etwa 25mm, bei vollem Messersatz bei ca. 15mm (beispielhaft sei hier die Krone BigPack 1270 mit 26 Messern genannt). Ein eingesetztem Vorbauhäcksler kann das Stroh durchgehend auf eine Halmlänge von unter 10mm bringen. Bei all diesen Methoden legt sich der Landwirt jedoch unmittelbar beim Strohpressen auf die weitere Verwendungsrichtung fest. Besonders gehäckseltes Weizenstroh ist nicht unbedingt geeignet für den Einsatz in der Pferdehaltung, wird jedoch sehr gerne von einigen Milchviehbetrieben in den Liegeboxen verwendet.

Um sich alle Optionen (auch in Hinsicht auf die Vermarktung) offen zu halten, lässt sich das Stroh auch unbearbeitet pressen. Die Halmlängen liegen hier bei weit über 40mm. Sollte man zu einem späteren Zeitpunkt doch zerkleinertes Stroh benötigen, lässt sich dafür ein Feldhäcksler oder eine Strohmühle verwenden. Das Zerkleinerungsergebnis stellt sich in beiden Fällen noch ein wenig besser als beim Vorbauhäcksler dar. Der logistische Aufwand ist allerdings weitaus höher. Die Kosten hängen hier von zu vielen Faktoren ab, als dass ein direkter Vergleich mit den Varianten der Großballenpresse gezogen werden kann.

Grundsätzlich ist aber die Saugfähigkeit des Strohs nicht über die Maße durch eine extreme Zerkleinerung erhöht. Im Gegensatz zum Langstroh hat das industrielle Strohmehl eine 20% höhere Wasser-Aufnahmefähigkeit. Die Kosten für dieses Mehl liegen aber um mindestens 70% höher. Die Wasseraufnahme des Strohs aus einer Presse mit Vorbauhäcksler ist jedoch im Vergleich zum Langstroh nur um 7-9% erhöht. Ob sich das mit den erheblichen Mehrkosten für einen gehäckselten Ballen rechtfertigen lässt (die Pressenkosten können sich unter Umständen verdoppeln), ist betriebsindividuell zu entscheiden.

Bild: Monika Blenkers / Pixelio / www.pixelio.de

 



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